Ich war wegen der Unity3D Unite in Copenhagen und habe mir paar Tage davor und danach genommen um die Stadt zu sehen… Ich bin definitiv kein Reiseblogger aber man kann ja mal was in die Runde werfen 😊
Das was bei der Ankunft in Copenhagen auffällt ist dieser Riesige Flughafen, mit einem echt großen Angebot an Shops. Die meisten deutschen Flughafen sind dagegen echt klein und nicht sooo ausgestattet mit Möglichkeiten.
Zu den Möglichkeiten gehören ganz klar die Anbindung, die ist einfach gut Taxi, Bus, Metro, Zug… und im Gegensatz zu dem Nahverkehr in Deutschland funktioniert der hier einfach wunderbar. Nicht so wie in Deutschland wo das (quasi-) Monopol ein Unternehmen in rot und weiß hält. In Deutschland werden die Verspätungszeiten in ¼ Stunden (15min) Schritten angezeigt, in Dänemark die Ankunftszeit in ¼ Minuten Schritten. Bei dem Service ist es auch vollkommen ok, wenn man dann etwas mehr zahlt… Aber auch nur wenn man Bus mit Metro vergleicht… Metro mit Zug oder Zug mit Zug ist in Deutschland definitiv teuerer… Auch Ohne die Kosten von nicht wahrgenommenen Meetings… ergänzt wird das Angebot des Nahverkehrs durch Electro Roller, Fahrrädern und Pedelecs, wie in vielen Städten der Welt.
Bis her habe ich die Bereiche der Stadt nur flüchtig kennen gelernt. Die Altstadt hat Ähnlichkeit mit Städten in alten Städten in Deutschland. Die neuen Teile sind einfach gut durchdacht. Es sieht aus wie man sich vielleicht schönes Wohnen in einer Dystopie vorstellt. Schöne Architektur mit Bezug zur Natur und direkt dran ein Naturschutzgebiet (naja oder so). In weiter ferne sieht man dann doch ein Kraftwerk mit angeschlossener Industrie… aber wenn man sich darauf eingelassen hat, ist das ganze voll cool und integriert.
Der ganz neue Bereich hat etwas von Berlin und Düsseldorf im Mix aber mit dem Fokus auf die schöne dänische Architektur. Nirgends sind die so super ähnliche Hochhäuser oder andere langweilige Bauten, wie man die in Deutschland antreffen würde. Alle Gebäude haben ihren Charm und wirken individuell. Hinzu kommt, dass wenn man die Stadt etwas verlässt, freie Flächen findet, die gerade bebaut werden. Die neue Bebauung wirkt aber nicht eng und ökonomisch, sondern großzügig mit mehr Freiflächen, die etwas künstlerisch verspielt anmuten. Hier und da sieht man dann auch die Umsetzung von einigen Bauten, bei denen selbst der Bau moderner aussieht als bei uns.
Die Dänen sind wohl (mindestens hier in Kopenhagen) Künstler. Und da kommt in mir ab und zu der Deutsche durch… Die Steckdosen sehen aus wie Gesichter die lächeln. Das ist super… ABER die Mechanische Last ist nicht wie bei deutschen Steckdosen auf dem gesamten Stecker verteilt und durch den Ring geschützt, sondern liegt nur auf den Kontakten… Wenn man mal mit der Hose an einem Netzteil hängenbleibt, dann ist der Stecker ab… Hmm hier folgt wo die Mechanik dem Design und nicht das Design der Mechanik. Ähnliches lässt sich auch an andere Stelle finden, wenn es um Mechanik und oder Elektronik / Elektrik geht. Aber das ist wohl ein Kulturunterschied, die Deutschen fokussieren das Ingenieurestum und die Dänen die Kunst… in dem Haus, in dem ich war hatten alle Häuser smarte Türschlösser und Schließsysteme. Diese Türschlösser sind aber mechanisch so dünn ausgelegt, dass man die ganze Tür einfach aufbrechen kann, wenn man mag. Ähnlich die Schließsysteme selbst, wenn man da durch die Plastikoberfläche einen Schraubenzieher steckt, kann man den als Türöffner benutzen… Ist wohl Geschmacksache…
Designer oder Ingenieur ist wohl die Frage… Die Dänen sind Ingenieurstechnisch schon gut, aber die Entscheidungen sind meist, die eines Designers… z.B. Waschbecken mit rechten Winkeln. Diese Waschbecken sind echt schön, aber einfach doof sauber zu machen. Diese wirklich wunderschönen Waschbecken lassen sich sowohl privat als auch in Einkaufszentren finden. Mal Flach mal tief aber immer mit dreckigen Ecken… Hmm Ecken sind wohl ein Problem, wer hätte es gedacht… An der Stelle eine Warnung die flachen Waschbecken neigen dazu zu spritzen…
Sieht man auf das Design ist dieser Ort super, gibt es jede Menge zu entdecken, selbst die Tiefgarageneingänge sind hübsch und scheinen eine automatische Lüftung zu besitzen. Keine Ahnung ob das hier Standard ist, aber hier sind viele mutige Wege zu finden Probleme mit Design zu lösen. Wenn es hier so weiter läuft entsteht hier eine sehr moderne Stadt mit Raum für Kreatives, Experimente und Möglichkeiten für den Wandel.
Apropos Wege! Infrastruktur haben die Leute hier drauf. Überall sind Fahrradwege, aber nicht in der Art wie in Deutschland wo sich Fahrräder und Autos jagen, sondern auf unterschiedlichen Spuren… und die Spuren sind schön breit und auch für kleine elektrische Fahrzeuge frei. Hier ist irgendwo überhaupt an Stau oder Verkehrschaos zu denken. Hinzu kommt eine ganz klare Verbindung von Autobahn, Bahn, Metro, Fahrradwegen… Geht man den Rand der Stadt führt eine breite Autobahn hinein gefolgt von vielen Autoparkplätzen die riesig sind und vielen Möglichkeiten, ein Fahrrad zu leihen, ein Roller zu leihen oder die Bahn oder Metro zu nehmen. Einfach schön.
In Deutschland würde ich mir sowas auch wünschen, eine Stadt „neu bauen“ oder ergänzen… Und mutig sein, so mutig, dass man aktuelle Konzepte verwendet und diese einfach ausprobiert. Mit dem Blick auf moderne Infrastruktur und Logistik. Wenn man eine Stadt wie diese wagt, kann man viele Junge und kreative Menschen abholen und vielleicht sogar binden. Diese kann man im Zentrum oder im Außenbezirk leben lassen. Weil die Logistik und Infrastruktur so gut ist, hat man kaum Nachteile durch das Leben im äußeren Ring. Da es keinen Unterschied macht wo die Menschen leben, können diese wählen, ohne Angst zuhaben das die Umwelt zu stark verschmutzt wird oder die Fahrzeit so groß ist.
Falls jemand überlegt Kopenhagen zu besuchen… macht es…
Ich habe mir Copenhagen angesehen und bin gegeistert 😊